#MehrinklusiveKunst: Warum braucht es sie?

#BewegGrund.Das Festival findet vom 24. Mai bis 1. Juni 2025 in Bern statt. Die 14. Ausgabe des Festivals für inklusiven Tanz steht im Zeichen der Zugänglichkeit und Vielfalt. Internationale Kunstschaffende mit und ohne Behinderungen widmen sich dieser drängenden Thematik.

Doch wieso brauchen wir inklusive Kunst überhaupt?

Die kulturelle Teilhabe ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines selbstbestimmten Lebens. Dennoch sind viele kulturelle Angebote nach wie vor nicht barrierefrei. Das schliesst Millionen von Menschen aus – und raubt uns allen die Chance auf eine vielfältige und bereichernde Kulturlandschaft. Das widerspricht dem Anspruch einer inklusiven Gesellschaft und den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK). Die UN-BRK sichert in Artikel 30 Menschen mit Behinderungen das Recht auf gleichberechtigte kulturelle Teilhabe zu – als Publikum, aber auch als aktive Kulturschaffende. Inklusive Kunst ist also Teil eines grundlegenden Menschenrechts.

Inklusion ist kein Extra, sondern Haltung

Barrierefreiheit ist nicht nur eine technische Frage, sondern eine Haltung. Es geht darum, Kunst nicht für eine «Zielgruppe» anzubieten, sondern von Anfang an inklusiv zu denken.

Warum nicht mehr Festivals, Theaterstücke, Ausstellungen und Konzerte so gestalten, dass Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam erleben und feiern können?

Das bedeutet auch: Menschen mit Behinderungen gehören nicht nur ins Publikum, sondern auch auf die Bühne, in Kurator:innen-Teams, Jurys, Produktionsleitungen und Vorstände.

Ihre Perspektiven, Ausdrucksformen und Geschichten machen Kunst vielfältiger – und damit stärker. Oft liegt der Fokus auf der physischen Zugänglichkeit vor der Bühne. Diese ist essenziell, doch es geht um mehr: Auch die Proberäume, die Garderoben hinter der Bühne oder die Kommunikation müssen zugänglich sein. Zugänglichkeit sicherzustellen ist nicht immer einfach oder kostengünstig. Doch das darf kein Hindernis sein.

Wenn Kunst inklusiv wird, gewinnt die Gesellschaft

BewegGrund geht mit gutem Beispiel voran und steht für das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen im Tanz. Bereits seit 1998 engagiert sich der Verein für die Inklusion von Tanzschaffenden mit Behinderungen – in eigenen Tanzproduktionen, einem Festival oder der Tanzvermittlung. Um das Bewusstsein für inklusiver Kunst zu stärken, lanciert BewegGrund die Kampagne #MehrinklusiveKunst und fordert: Kunst muss so gestaltet sein, dass sie von allen erlebt und mitgestaltet werden kann.

Wenn wir Kunst für alle zugänglich machen, schaffen wir Räume der Begegnung und des Dialogs. Wir fördern Empathie, Perspektivwechsel und gemeinsames Erleben. Inklusive Kunst bietet neue Impulse, überraschende Sichtweisen – sie erweitert unseren Blick auf das, was Kunst sein kann. Die 14. Ausgabe unseres Festivals steht deshalb ganz im Zeichen der Zugänglichkeit.

Beitrag von Cornelia Jungo und Susanne Schneider

Weiter
Weiter

Kundgebung: 3. Mai 2025 in Zürich