Manifest: «Schlüssel für Inklusion»

Bundesrat und Parlament, schafft jetzt ein starkes, menschenrechtsbasiertes Inklusionsgesetz – für gleiche Rechte, Selbstbestimmung und ein inklusives Zusammenleben aller Menschen in der Schweiz! Jetzt das Manifest unterschreiben!

Der Bundesrat hat am 23. Dezember 2024 ein Inklusionsgesetz angekündigt. Damit dieses Gesetz seinem Namen gerecht und ein Türöffner für echte Inklusion wird, haben wir ein Manifest verfasst: «Schlüssel für Inklusion». Wir, die Unterzeichnenden fordern: Schafft ein starkes, menschenrechtsbasiertes Inklusionsgesetz für die nächsten Jahrzehnte. Für gleiche Rechte, Selbstbestimmung und ein inklusives Zusammenleben - für alle.

Sehr geehrter Bundesrat,
sehr geehrte Mitglieder des Parlaments

Keine halbherzigen Lösungen und keine leeren Versprechen mehr! Der Bundesrat hat im Dezember 2024 ein Inklusionsgesetz angekündigt – eine historische Chance für die Schweiz! Damit es seinem Namen gerecht und der wahre Schlüssel für eine inklusive Gesellschaft wird, fordern wir:

1. Inklusion betrifft alle Lebensbereiche

Das Inklusionsgesetz muss die UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) und die Bundesverfassung umsetzen –alle Lebensbereiche müssen geregelt werden und dies mit Rechtsansprüchen für die Betroffenen.

2. Verbindliche Pläne und Kontrollen

Bund und Kantone müssen verbindliche Strategien mit klaren Fristen und Zielen festlegen. Ein unabhängiger «Inklusionsrat» muss die Umsetzung kontrollieren und Empfehlungen abgeben können.

3. Verzicht auf verletzende Begriffe 

In der Schweiz leben 1,9 Mio. Menschen mit einer Behinderung. Das Inklusionsgesetz muss für alle gelten. Verletzende und abwertende Begriffe wie «invalid» haben in einem Inklusionsgesetz nichts verloren.

4. Gemeinsam statt getrennt

Das Gesetz muss einen grundlegenden Wandel einleiten, weg von getrennten Strukturen beim Wohnen, Arbeiten und der Bildung. Inklusion bedeutet gleichberechtigte Teilhabe am gesamten gesellschaftlichen Leben – ein fundamentales Menschenrecht.

5. Selbstbestimmung durch Assistenz

Jede Person hat das Recht, ihre Wohnform, ihren Wohnort und notwendige Unterstützungsleistungen frei zu wählen. Dies erfordert Zugang zu persönlicher und technischer Assistenz – unabhängig von Art oder Behinderungsgrad. Der Assistenzbeitrag muss zu einem kostendeckenden Budget ausgebaut werden.

6. Weg von Institutionen – hin zu den Menschen

Die Deinstitutionalisierung muss konsequent vorangetrieben werden mit einer nationalen Strategie und konkreten Plänen. Die finanziellen Mittel müssen umgelagert werden: weg von den Institutionen, hin zu den betroffenen Menschen.

7. Nur mit uns
Organisationen von Menschen mit Behinderungen müssen in alle sie betreffenden Prozesse einbezogen und für ihre Mitwirkung angemessen entschädigt werden.

8. Von Worten zu Taten
Das Gesetz darf kein Papiertiger werden. Bund und Kantone müssen sofort aktiv werden – mit einem Impulsprogramm für hindernisfreies Wohnen, Programmvereinbarungen mit den Kantonen und einem nationalen Aktionsplan «Inklusion».

Bundesrat und Parlament, schafft jetzt ein starkes, menschenrechtsbasiertes Inklusionsgesetz – für gleiche Rechte, Selbstbestimmung und ein inklusives Zusammenleben aller Menschen in der Schweiz!

LEICHTE SPRACHE

Sehr geehrter Bundesrat,
sehr geehrte Mitglieder des Parlaments

WIR WOLLEN KEINE HALBEN SACHEN.
Bundesrat und Parlament, Zeit für ein echtes Inklusionsgesetz! 1,9 Millionen Menschen mit Behinderungen warten. Nicht auf Worte. Auf Taten.

WIR WOLLEN RECHTE, KEINE AUSREDEN.
Die UNO-Behindertenrechtskonvention – vollständig umgesetzt. Alle Lebensbereiche – nicht nur ausgewählte. Klare Rechtsansprüche statt vager Versprechen.

WIR WOLLEN SELBSTBESTIMMUNG UND ASSISTENZ.
Mein Leben. Meine Entscheidungen. Persönliche, technische, bedarfsgerechte Unterstützung. Kostendeckend finanziert – für alle.

WIR WOLLEN GEMEINSCHAFT STATT AUSGRENZUNG.
Eine nationale Strategie mit verbindlichen Plänen. Geld für die Menschen – nicht für Heime.

WIR WOLLEN VERBINDLICHKEIT UND KONTROLLE.
Messbare Ziele. Feste Fristen. Ein unabhängiger Inklusionsrat mit Durchsetzungskraft. Keine Ausreden mehr.

WIR WOLLEN RESPEKT UND BETEILIGUNG.
«Invalid» ist Geschichte. Entscheidungen nur mit uns. Angemessene Entschädigung für Expertise.

WIR WOLLEN EIN GESETZ, DAS WIRKT.
Ein Gesetz, das Leben verändert. Ein Gesetz, das Barrieren beseitigt. Ein nationales Aktionsprogramm mit Verantwortlichkeiten – sofort.

WIR WOLLEN EINE INKLUSIVE SCHWEIZ.
Für gleiche Rechte. Für echte Selbstbestimmung. Für ein Zusammenleben, das alle einschliesst.

JETZT.

Was fordert die Inklusions-Initiative?

Viele Menschen mit Behinderungen sind gezwungen, in Institutionen zu leben. Die Inklusions-Initiative fordert, dass alle Menschen das Recht auf freie Wohnform und Wohnort haben.

Menschen mit Behinderungen werden in vielen Bereichen ausgeschlossen. Dies betrifft beispielsweise Wohnen, Bildung, ÖV, Kultur, Dienstleistungen und Bauten. Die Inklusions-Initiative fordert ein Ende der Diskriminierung.

Die Ausübung einer beruflichen oder politischen Tätigkeit ist für viele Menschen mit Behinderungen erschwert. Die Inklusions-Initiative fordert mehr Assistenz, damit Menschen mit Behinderungen vollumfänglich am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Breite Unterstützung für die Initiative

Hinter der Inklusions-Initiative steht ein breit abgestütztes, überparteiliches Initiativkomitee, ein Bürger:innen-Komitee und unterstützende Organisationen. Die Initiative wurde am 5. September 2024 in Bern eingereicht und ist mit 107'910 gültigen Unterschriften zustande gekommen.

Jetzt Manifest unterschreiben


Hinter dem Appell steht der Verein für eine inklusive Schweiz. Er ist die Trägerorganisation der Inklusions-Initiative, die im September 2024 eingereicht wurde.