Der Schlüssel zur Inklusion
Am Donnerstag, 12. Juni 2025 haben mehr als 200 Menschen mit und ohne Behinderungen nach einem Schweigeprotest den Parlamentarier:innen das Manifest «Schlüssel zur Inklusion» überreicht. Ein Rückblick auf eine symbolische Aktion und der Flyer zum Ausdrucken und verteilen (Format PDF).
Wir haben ein klares Zeichen gesetzt
Schon um 9.30 Uhr hat sich gestern, am 12. Juni der Innenhof des PROGR gefüllt. Aus allen Ecken der Schweiz sind Menschen mit und ohne Behinderungen angereist, um gemeinsam das Manifest «Schlüssel zur Inklusion» auf dem Bundesplatz den Parlamentarier:innen zu überreichen.
Sina Eggimann und Maud Theler haben im Innenhof des PROGR erklärt, wieso es jetzt ein Manifest braucht. «Ihr fragt euch vielleicht, wieso das Manifest «Schlüssel zur Inklusion» heisst. Der Schlüssel steht für das, was fehlt: der Zugang. Zum Arbeitsmarkt, zur Bildung, zum öffentlichen Raum – und zu Rechten und damit einhergehenden Pflichten. Wir sagen der Politik: Ihr habt jetzt diesen Schlüssel in der Hand. Schafft ein Inklusionsgesetz, das tatsächliche Gleichstellung für die kommenden Jahre ermöglicht.»
Jetzt schweigen wir noch
Gemeinsam sind die Teilnehmenden danach zum Bundesplatz. In der prallen Sonne haben sie drei Minuten lang geschwiegen. Die Botschaft war klar: Menschen mit Behinderungen wollen nicht länger überhört werden, wenn es um ihre eigenen Rechte geht. Sie sind bereit zum Dialog und dafür, ihre Expertise einzubringen.
Mit dem Manifest wurde den Parlamentarier:innen konkrete Forderungen und Erwartungen überreicht. Diese sollen im angekündeten Inklusionsgesetz Einlass finden. Damit eine solide Grundlage für tatsächliche Gleichstellung geschaffen wird.
Mit eindrücklichen Worten haben Marianne Plüss und Maud Theler dem überparteilichen Empfangskomitee einen goldenen Schlüssel und das Manifest mit den Forderungen überreicht.
Die Rede von Marianne Plüss und Maud Theler:
«Sehr geehrte Parlamentarier:innen, liebe Anwesende,
heute überreichen wir Ihnen das Manifest «Schlüssel zur Inklusion». Es ist kein Wunschzettel – es ist ein menschenrechtlicher Auftrag. In der Schweiz leben 1,9 Millionen Menschen mit Behinderungen. Noch immer erleben sie strukturelle Diskriminierung, Ausschluss und fehlende Wahlfreiheit – sei es beim Wohnen, in der Bildung, in der Arbeit oder im öffentlichen Raum.
Der Bundesrat hat ein Inklusionsgesetz als Gegenvorschlag zur Inklusions-Initiative angekündigt. Das ist ein begrüssenswerter Schritt. Aber: Damit dieses Gesetz seinem Namen gerecht wird, braucht es klare Rechte, verbindliche Ziele und konkrete Massnahmen – damit Inklusion nicht nur versprochen, sondern auch gelebt wird.
Dieses Manifest zeigt auf, was es dafür braucht. Es ist der Kompass für ein starkes, menschenrechtsbasiertes Inklusionsgesetz. Wir zählen auf Sie, dass Sie sich für ein Gesetz einsetzen, das Inklusion wirklich möglich macht. Für alle.
Wir sind bereit, unsere Erfahrungen und unser Wissen einzubringen. Bitte nehmen Sie diesen Schlüssel nicht nur entgegen – sondern öffnen Sie mit uns die Tür zu echter Inklusion. Danke.»
Danke an alle die mit dabei waren - vor Ort, via Livestream und im Herz!
In den ersten 24 Stunden haben schon 1’000 Menschen das Manifest unterschrieben!
Helft uns, das Manifest zu verbreiten - damit noch mehr Menschen mit uns, diese Anliegen unterstützen.
Der Flyer zum Ausdrucken und verteilen (Format PDF).
Bilder der Aktion von Monique Wittwer.